Blog des Heinrich-Braun-Klinikums
Rehazentrum am HBK bezieht neue Räumlichkeiten
02.12.2025Der moderne Neubau bietet optimale Bedingungen für die spezialisierten Rehabilitationsmaßnahmen von Patienten nach Arbeitsunfällen und Gelenkersatz.
Vom freundlichen Empfangstresen aus geht es vorbei an geräumigen Umkleiden über helle Einzelkabinen der Physiotherapie und Ergotherapie hin zu einem über 200 m² großen lichtdurchfluteten medizinischen Trainingsbereich (MTT). Noch ist es ruhig im Erdgeschoss des Neubaus und die Handwerker führen die letzten Feinarbeiten aus, bevor das Rehazentrum am HBK seine neuen Räumlichkeiten in Betrieb nehmen kann. Die Vorfreude darauf ist bei Einrichtungsleiter Andrey Ehrenpfordt und seinem Team groß: „Im Neubau des Rehabilitationszentrums findet auf 2.700 Quadratmetern über zwei Etagen alles Platz, was wir für eine hochmoderne und individuell auf unsere Patienten zugeschnittene Therapie benötigen. Von der Bewegungstherapie über Physio- und Ergotherapie bis hin zu einer Therapieküche und Arztzimmern für spezielle berufsgenossenschaftliche Sprechstunden, z.B. Prothesensprechstunde, Fußsprechstunde, orthopädische Schuhsprechstunde, sportmedizinische Sprechstunde, Privatsprechstunde. Die neuen Räumlichkeiten sind nicht nur funktional, sie bieten auch deutlich mehr Komfort für unsere Patienten, die teilweise bis zu 16 Wochen werktäglich viele Stunden in unserem Rehazentrum verbringen.“
Das Rehazentrum Zwickau am HBK nahm bereits am 1. Januar 2021 seinen Betrieb auf und mietete sich zunächst in einen Altbau des HBK (Haus 31) ein. Seither betreut die Einrichtung als Nachbehandler Patienten mit komplexen und komplizierten Verletzungen und Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Dazu gehören unter anderem Physio-, Ergotherapie sowie medizinische und berufliche Rehabilitation. Ziel ist es, mit individuell auf den Patienten zugeschnittenen Therapiekonzepten die Funktionen der Körperstrukturen bestmöglich wiederherzustellen und die bisherige Lebensqualität zurückzuerhalten. Komplettiert werden die Therapieangebote durch Gesundheits-/Präventionskurse, Nachsorgeprogramme, Rehasport sowie Betriebliche Gesundheitsförderung. Aktuell beschäftigt die Rehaeinrichtung ein multiprofessionelles Team aus 52 Mitarbeitenden, darunter berufserfahrene Rehaärzte, Physio-, Ergotherapeuten, Sportlehrer und -wissenschaftler, Verwaltungskräfte, Psychologen, Sozialarbeiter, Krankenschwestern, Ernährungsberater und Mitarbeiter im Fahrdienst.
Bereits zum Start des Rehazentrums war klar, dass der Altbau lediglich eine Interimslösung darstellt. Und nachdem binnen eines Jahres alle notwendigen Zulassungen der gesetzlichen Unfallversicherungen (BG und UK) durch die Kostenträger vorlagen, begann bereits 2022 die Planung für den Neubau. 2024 wurden dann die Zulassungen zur ambulanten Rehabilitation für die Renten- und Krankenversicherungen erlangt und seitdem sukzessive ausgebaut. Der Neubau wird demnach dringend benötigt, da sich in den vergangenen vier Jahren der Patientenzuspruch und das Leistungsspektrum des Rehazentrums stetig weiterentwickelt haben.
Das Hauptangebot des Rehazentrums bilden aktuell die berufsgenossenschaftlichen Heilverfahren. Daraus ergibt sich auch die enge Kooperation mit dem Heinrich-Braun-Klinikum. Das Klinikum ist zum Schwerstverletztenartenverfahren zugelassen und darf damit Patienten nach schweren Arbeits- und Wegeunfällen unfallchirurgisch sofort behandeln und anschließend zu einer Rehabilitation überleiten. Diese kann wohnortnah in Zwickau im ambulanten oder teilstationären Setting erfolgen, sodass die Patienten über Nacht und am Wochenende in ihrem gewohnten Wohnumfeld bleiben können. Durch die gute, jahrelange Zusammenarbeit wird ein optimaler Behandlungsverlauf für den Patienten geboten, denn Informationsverluste werden durch die intensive fachliche Arbeit und die kurzen Wege so gering wie möglich gehalten. Das Leistungsspektrum reicht von Einzelverordnungen im Heilmittelbereich über die EAP (Erweiterte Ambulante Physiotherapie), ABMR (Arbeitsplatzbezogene Muskuloskelettale Rehabilitation), ABT (Arbeitsplatzbezogene Therapie) bis hin zur AHB (Anschlussheilbehandlung), ambulanten Rehabilitation (AR) und HV (Heilverfahren) der Deutschen Rentenversicherung und der gesetzlichen Krankenkassen. „In allen Rehabilitationsformen, orthopädisch und traumatologisch, verbinden wir die medizinische und die berufliche Rehabilitation. Primärziel ist die schnellstmögliche Wiedereingliederung in die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Arbeitswelt sowie die Vermeidung von Erwerbslosigkeit“, so Herr René Korsch, Geschäftsführer des Rehazentrums am HBK.
„Das Rehazentrum Zwickau am HBK ist für uns ein essenzieller Partner in der Nachsorge von Patienten nach Arbeits- und Wegeunfällen. Nach der Akutversorgung am Klinikum erfolgt die Überleitung in eine strukturierte Rehabilitation, um Betroffene so schnell wie möglich wieder zu mobilisieren und eine Wiedereingliederung in den Berufsalltag zu ermöglichen. Dies setzt ein hohes Maß an Spezialisierung und interdisziplinärer Zusammenarbeit voraus – dazu bietet der Neubau zukünftig optimale Rahmenbedingungen“, freut sich Prof. Dr. med. Bernhard Karich, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und physikalische Therapie am HBK. Ganz im Sinne der interdisziplinären Zusammenarbeit und der kurzen Wege wird der erfahrene Mediziner zukünftig im Neubau eine spezielle berufsgenossenschaftliche Sprechstunde abhalten.
Ein weiterer Schwerpunkt des Rehabilitationszentrums liegt in der Betreuung von Patienten nach Gelenkersatz von Knie, Hüfte oder Schulter. Der Gelenkersatz stellt für viele Betroffene oftmals einen Wendepunkt dar, da er mit einer Mobilitätsverbesserung und dem Ziel einer erhöhten Lebensqualität einhergeht. Deshalb kann beispielsweise auch eine begleitende Ernährungstherapie zum Physiotherapie, Ergotherapie, psychologische Beratung, Sozialarbeit, eine Therapieküche für Ernährungsberatung und Räume für die Arbeitsplatztherapie oder Hilfestellung im Alltag – all das wird künftig unter dem neuen Dach des Rehazentrums vereint, um eine ganzheitliche Betreuung der verschiedenen Patienten sicherzustellen. Bis Ende November waren alle Arbeiten abgeschlossen und der Umzug der Therapieeinrichtung konnte innerhalb des Klinikgeländes zum 1. Dezember 2025 erfolgen. „Wir werden dafür ein Wochenende nutzen und mit vereinten Kräften unsere Therapiegeräte und IT-Ausstattung umsetzen, damit unsere Patienten möglichst nahtlos ihre Rehabilitation fortsetzen können“, erklärt Andrey Ehrenpfordt die Zielstellung. Nach dem erfolgten Umzug sollen die neuen Räumlichkeiten bei einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Ansprechpartner
Rehazentrum Zwickau am HBK GmbH