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Statement des HBK zur Schließung der Pädiatrie der Pleißentalklinik Werdau
01.10.2025Einschätzung zur Perspektive der stationären Versorgung sowie Notfallversorgung der Kinder und Jugendlichen im Landkreis Zwickau.

Mit großer Überraschung haben wir aus den Medien die Nachricht vernommen, dass die Pleißentalklinik Werdau ihre Pädiatrie im Rahmen des anstehenden Sanierungsprozesses bis Jahresende schließen wird. Das Heinrich-Braun-Klinikum wurde im Vorfeld leider nicht über diese Entscheidung informiert, um die Auswirkungen der Schließung der Werdauer Pädiatrie für den Landkreis Zwickau allgemein sowie für die Pädiatrie des HBK insbesondere abzustimmen.
Als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung sind wir uns unserer zentralen Rolle im Gesundheitswesen unseres Landkreises in vollem Umfang bewusst. Wir stehen in der Verantwortung, für das Wohl der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten zu sorgen – insbesondere für die kleinsten unter ihnen. In dieser schwierigen Situation ist es unser erklärtes Ziel, alles daran zu setzen, die Versorgung bestmöglich sicherzustellen.
Dabei müssen wir jedoch auch offen kommunizieren, dass dies aufgrund der Kürze der uns nun gegebenen Reaktionszeit mit organisatorischen Herausforderungen verbunden sein wird.
Die Kapazitäten unseres Kinderzentrums werden bereits gegenwärtig intensiv genutzt. In den besonders belasteten Zeiten des Jahres – vor allem in den Herbst- und Frühjahrsmonaten, wenn die Zahl der Infektionsfälle stark ansteigt – haben wir regelhaft ein sehr hohes Patientenaufkommen festzustellen.
Laut Qualitätsbericht betreut die Werdauer Pädiatrie durchschnittlich bis zu 900 stationäre Fälle pro Jahr. Aufgrund der räumlichen Nähe ist davon auszugehen, dass ein Großteil dieser Patienten zukünftig den Weg nach Zwickau wählen wird. Dies bedingt vordergründig eine deutliche Verstärkung unserer aktuellen Strukturen. Neben dem Ausbau der infrastrukturellen Kapazitäten, für die mehr Zeit erforderlich wäre, benötigen wir kurzfristig vor allem auch eine deutlich vergrößerte Anzahl an qualifiziertem Pädiatrie-Pflegefachpersonal. Ohne diese zusätzlichen personellen Ressourcen kann eine adäquate und vor allem sichere Versorgung der zusätzlich zu erwartenden jungen Patienten nicht im notwendigen Umfang gewährleistet werden.
Wir möchten betonen, dass die zu erwartende Situation nicht nur für uns, sondern auch für die betroffenen Familien mit Belastungen verbunden sein dürfte. Wir rechnen mit längeren Wartezeiten sowohl in der ambulanten Notfallbehandlung als auch bei geplanten Aufenthalten. Darüber hinaus kann es erforderlich werden, die Aufnahme von Begleitpersonen in unserem Kinderzentrum einzuschränken, um prioritär die stationäre Versorgung der zusätzlichen Patienten zu ermöglichen.
Unser Dank gilt unseren Mitarbeitenden, die auch in dieser herausfordernden Situation mit großem Engagement sowie Professionalität und Empathie für die Kinder und ihre Eltern da sein werden. Selbstverständlich werden wir kurzfristig und im Rahmen unserer Möglichkeiten alles daransetzen, erste strukturelle Anpassungen schnellstmöglich vorzunehmen.
Ihre HBK-Geschäftsführung
Rüdiger Glaß und Bianca Steiner
Ansprechpartner
HBK-Unternehmenskommunikation