Blog des Heinrich-Braun-Klinikums
Besondere Radtour mit Zwischenstopp am Zwickauer HBK | Karl-Keil-Straße
23.07.2025Vom 20. bis 26. Juli 2025 ist die „Radtour pro Organspende“ wieder unterwegs – eine besondere Aktion, die auf das wichtige Thema Organspende aufmerksam macht. Auch das HBK am Standort Zwickau | Karl-Keil-Straße war eine der Stationen auf der Route mit einem persönlichen Austausch rund um das Thema Organspende und Transplantation.
Bei der TransDia-Sport Deutschland e.V. Radtour 2025 machen sich rund 35 Transplantierte, Dialysepatienten und Lebendspender gemeinsam auf den Weg. In sechs Etappen besuchen sie insgesamt elf Kliniken, die eine zentrale Rolle im Organspende-Prozess spielen und möchten dabei vor allem eins: „Danke“ sagen.
Diese meist kleinen bis mittelgroßen Krankenhäuser sind oft der erste entscheidende Schritt auf dem Weg zur lebensrettenden Transplantation. Denn genau hier setzen engagierte Mediziner, Pflegekräfte und Koordinatoren den Organspende-Prozess in Gang. Oft ohne je zu erfahren, wer am Ende das neue Organ in einem Transplantationszentrum erhält. Ihr unermüdlicher Einsatz macht es möglich, Hoffnung zu schenken und Leben zu retten. Die Radtour möchte nicht nur Aufmerksamkeit für das Thema Organspende schaffen, sondern auch die neu gewonnene Lebensfreude und Leistungsfähigkeit der Teilnehmenden sichtbar machen. Denn fast alle Fahrer eint ein gemeinsames Schicksal: Dank einer Herz-, Lungen-, Leber- oder Nierentransplantation haben sie ein zweites Leben erhalten.
Die diesjährige Strecke umfasste rund 400 km und erstreckte sich von Erfurt über Weimar, Gera, Plauen, Altenburg und Oederan bis nach Dresden. Eine beeindruckende Reise voller Hoffnung und Kraft.
Die heutige Etappe führte die Radfahrer über 85,5 km von Plauen über Netzschkau zum HBK Standort Zwickau | Karl-Keil-Straße und weiter nach Meerane sowie Altenburg. Unsere Transplantationsbeauftragte, Oberärztin Dr. med. Mandy Olbrecht, war dabei selbst aktiv auf dem Rad und legte die Strecke von Weimar bis zum HBK zurück. Sie war begeistert von dieser Aktion: „Es gab wahnsinnig viele positive Momente mit vollem Respekt und Ehrfurcht, was die transplantierten Radsportler leisten. Dies kann ich von vollstem Herzen sagen. In den vergangenen Tagen wurden einige Höhenmeter zurückgelegt, wo man selbst als völlig gesunder Mensch schon ein wenig zu kämpfen hat. Doch auch wenn mal nicht was nach Plan lief, wurde sich immer wieder gegenseitig motiviert. Ich wurde von Beginn an direkt herzlich aufgenommen. Was mich absolut begeistert hat, ist die positive Grundeinstellung aller Teilnehmer,“ schwärmt die Ärztin.
Eine Teilnehmerin erzählte, dass Sie vor Ihrer Lungentransplantation in dem Körbchen vorn am Fahrrad eine transportable Sauerstoffflasche liegen haben musste. Nach der erfolgreichen Transplantation kann Sie nun wieder ohne Sauerstoffflasche Fahrrad fahren.
Für uns war es eine große Freude, diesen Tag gemeinsam mit den Teilnehmenden zu verbringen und den wichtigen Austausch zum Thema Organspende zu vertiefen. Neben dem sportlichen Einsatz bot sich auch Gelegenheit für persönliche Gespräche mit Fachkollegen und Transplantationsbeauftragten des HBK. Für eine kleine Stärkung zwischendurch war natürlich ebenfalls gesorgt.
Die „Radtour pro Organspende“ findet 2025 bereits zum 17. Mal statt und steht erneut unter der Schirmherrschaft der sächsischen Staatsministerin für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping. Auch in diesem Jahr soll das Thema Organspende ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Die Aktion möchte auf die dramatische Lage von rund 8.500 Patienten aufmerksam machen, die in Deutschland auf der Warteliste für ein Spenderorgan stehen. Gerade für sie ist die geringe Zahl an verfügbaren Organen oft lebensbedrohlich. Täglich sterben etwa drei Menschen, weil kein passendes Organ rechtzeitig zur Verfügung steht.
Trotz Organtransplantation sind viele Teilnehmende seit Jahren schon dabei und sind weiterhin regelmäßig sportlich aktiv. Ein besonderes Highlight steht noch bevor: Vom 17. bis 24. August richtet Dresden die World Transplant Games erstmals in Deutschland aus. Auch Teilnehmer der „Radtour pro Organspende“ sind in Dresden dabei. Rund 2.000 transplantierte Athleten aus aller Welt, die bei insgesamt 17 verschiedenen Sportwettkämpfen zeigen, wie viel Lebensqualität und Leistungsfähigkeit eine Organspende zurückgeben kann. Neben den Sportlern nehmen auch Angehörige von Spenderfamilien und Lebendspender teil, welche häufig im Hintergrund bleiben und in der öffentlichen Berichterstattung oft wenig Beachtung finden.
Am 25. August 2025 empfängt Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Teilnehmenden der „Radtour pro Organspende“ am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. Der Abschluss markiert das diesjährige Ende einer bewegenden Tour, die nicht nur sportliche Ausdauer forderte, sondern vor allem Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Organspende lenkte.