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Neuigkeiten

Schmetterlingssaison am Heinrich-Braun-Klinikum in Zwickau eröffnet

20.06.2018

Am Freitag, dem 15. Juni 2018, fand am Zwickauer Heinrich-Braun-Klinikum, im Beisein von Dr. Frank Pfeil, Staatssekretär im sächsischen Umwelt und Landwirtschaftsministerium, die Auftaktveranstaltung für das Projekt „Puppenstuben gesucht – Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge“ statt. Die rund 60 Gäste, darunter Initiatoren und Partner, Medienvertreter sowie Patienten und Mitarbeiter des Klinikums, erhielten spannende Einblicke in die sachsenweite Mitmachaktion und konnten sich auch vor Ort von dem bunten Treiben auf den HBK-Schmetterlingswiesen überzeugen.

Durch den Einsatz von Dr. med. Bernhard Karich, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, wurde Anfang 2017 eine erste, 2.000 m² große Grünfläche am HBK nicht mehr wie üblich gemäht und dadurch in eine bunte Schmetterlingswiese verwandelt. Seitdem sind etliche Wiesen im Klinikgelände dazugekommen. Auf den aktuell 17.000 m² insektenfreundlichen Flächen haben sich zahlreiche, teils seltene  Tier- und Pflanzenarten angesiedelt. Und genau dieses Engagement, welches Staatssekretär Dr. Frank Pfeil auch vor Ort noch einmal würdigte, war Grund dafür, dass das Heinrich-Braun-Klinikum als Gastgeber für den diesjährigen Saisonstart der Aktion „Puppenstuben gesucht – Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge“ auserwählt wurde.

In einem einstündigen Vortragsprogramm erläuterten Vertreter des Projektes, welche essentielle Bedeutung Schmetterlingswiesen heutzutage haben und vermittelten Wissenswertes über Tagfalter sowie die richtige Mahd. Dr. Matthias Nuß, Projektleiter und Leiter der Schmetterlingssektion am Senckenberg Museum für Tierkunde in Dresden, machte noch einmal deutlich, dass in Sachsen von 125 heimischen Tagfalterarten bereits 14 Prozent ausgestorben und noch einmal so viele vom Aussterben bedroht seien. Zudem werden ehemals häufige Arten immer seltener. Dies habe zur Folge, dass auch Tiere wie Singvögel, Maulwürfe und Eidechsen, die sich von Insekten ernähren, immer weniger Futter haben. Um Grünflächen wieder in Lebensräume für Schmetterlinge zu verwandeln, müsse seltener gemäht und Teilflächen ausgelassen werden, damit der Entwicklungsprozess von Eiablage über Raupe und Puppe bis hin zum Falter abgeschlossen werden kann, so der Experte.

Dass die bunten Wiesen am HBK sowohl für Patienten und Besucher als auch für Mitarbeiter des Klinikums ein erfrischendes Naturerlebnis sind, davon überzeugten sich die Gäste in einem anschließenden Rundgang selbst. Beobachter können außergewöhnliche Falter, Gräser, Wildbienen, Hummeln und Libellen bestaunen und hin und wieder auch mal einen Feldhasen sichten, der sich – wie für die Auftaktveranstaltung bestellt – während der vor-Ort-Besichtigung im hohen Gras versteckte und seine Löffel zeigte.

„Wir haben auf unseren Wiesen schon zahlreiche Schmetterlingsarten beobachten können. Gemeiner Bläuling, Großes Ochsenauge, Mauerfuchs, Früher Kommadickkopf und Schornsteinfeger sind nur einige Beispiele“, erklärt Chefarzt Dr. med. Bernhard Karich, der regelmäßig mit seiner Kamera über die Wiesen spaziert. „Der Gemeine Bläuling fliegt mir immer wieder vor die Linse und zählt damit zu unseren standorttreuen Faltern“, lacht der Mediziner und Tierfreund. „Wir – das sind auch viele Partner, die uns bei der veränderten Bewirtschaftung unterstützen – haben die Hoffnung, dass dieses Beispiel möglichst viele Menschen überzeugt und zum Nachmachen anregt.“ Mit diesem Engagement stellt das HBK nicht nur lebenserhaltenden Maßnahmen für Patienten, sondern auch für die Umwelt sicher.

Das Projekt im Überblick:
Das Projekt "Puppenstuben gesucht – Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge" ist eine sachsenweite Mitmachaktion. Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt, das Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden, der Naturschutzbund Deutschland (NABU), Landesverband Sachsen e. V. und der Deutsche Verband für Landschaftspflege e. V. starteten das Projekt im Mai 2015. Mit der neuen Projektperiode von 2018 bis 2020 kommt das Sächsische Landeskuratorium Ländlicher Raum e. V. hinzu. Die Anzahl der gemeldeten Wiesen von Städten und Gemeindeverwaltungen, Wohnungsgenossenschaften, regionalen Projektpartnern sowie privaten Akteuren steigt ständig. So werden inzwischen 210 Wiesenflächen artgerecht bewirtschaftet, in dem in erster Linie nur Teilabschnitte wechselseitig und viel seltener gemäht werden. Dies hilft den Tagfaltern. Denn an den Halmen und Blättern sitzen Eier, Raupen oder Puppen, denen durch eine Komplettmahd die Lebensgrundlage entzogen wird.


Ansprechpartner

Unternehmenskommunikation, Telefon: 0375 51-2470