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Neuigkeiten

MDR zu Gast im Herzkatheterlabor des HBK

10.08.2016

Für das Gesundheitsmagazin des Mitteldeutschen Rundfunks "Hauptsache Gesund" begleitete ein Kamerateam eine Stent-Implantation am 3. August erstmals im Herzkatheterlabor des Heinrich-Braun-Klinikums am Standort Zwickau. Für den Patienten Daniel Penzel ist es bereits der zweite Eingriff – und das mit nur 43 Jahren.

Während der Stent-Implantation gab Chefarzt Privatdozent 
Dr. med. habil. Sigusch Auskunft über die Vorgehensweise.
Während der Stent-Implantation gab Chefarzt Privatdozent Dr. med. habil. Sigusch Auskunft über die Vorgehensweise.
Das Kamera-Team des MDR begleitete den gesamten Eingriff im Herzkatheterlabor.
Das Kamera-Team des MDR begleitete den gesamten Eingriff im Herzkatheterlabor.

"Für mich war es wie mein zweiter Geburtstag", erklärt Daniel Penzel und meint damit den Tag, an dem er die Diagnose Herzinfarkt erhalten und den anschließenden Eingriff ohne bleibende Schäden überstanden hat. Und das, obwohl er den eigentlichen Infarkt bereits zehn Tage zuvor erlitt. "Ich kann mich noch ganz genau an diesen Tag erinnern, da ich am PC über meine Steuererklärung saß", weiß der Familienvater. Als nach dem Aufstehen plötzlich Kopfschmerzen und Übelkeit einsetzten, glaubte der Hartmannsdorfer, dass es die Folgen mehrerer Stunden PC-Arbeit seien und versuchte diese mit Schmerztabletten zu lindern. In den darauffolgenden Tagen ging er wie gewohnt seinem Alltag nach. "Erst durch mehr oder weniger glückliche Zufälle stellte ich mich dann doch in der Rettungsstelle im Kirchberger HBK vor." Die Ärzte überwiesen ihn aufgrund der Symptome und Befunde sofort nach Zwickau. Im Herzkatheterlabor kam die Wahrheit ans Licht: Diagnose Herzinfarkt.

"Herr Penzel hatte wirklich großes Glück. Bei einem Herzinfarkt ist ein Herzkranzgefäß durch ein Gerinnsel oftmals komplett verschlossen und damit ein Teil des Herzmuskels von der Sauerstoffzufuhr abgeschnitten. Es zählt jede Minute, um lebensbedrohliche Schäden abzuwenden", betont Privatdozent Dr. med. habil. Holger H. Sigusch, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I und behandelnder Arzt. Das Durchschnittsalter für einen Herzinfarkt liegt bei etwa 65 Jahren. Aber auch jüngere Menschen, vor allem mit Risikofaktoren bedingt durch das Rauchen oder genetischen Vorbelastungen sind betroffen. "Der junge Mann erlitt glücklicherweise keinen schwerwiegenden Herzinfarkt. Die rechte Herzkranzarterie war zwar verschlossen, aber wurde durch Umgehungsgefäße – wie bei einer Umleitung – versorgt, so dass es nur zur Blutarmut kam. Dennoch musste nach der Diagnose schnell gehandelt werden, um keine weiteren Risiken einzugehen", fügt der Internist hinzu. In einem ersten Eingriff wurde in den Gefäßverschluss ein Stent implantiert. Während des Eingriffs wurde jedoch eine zweite 70%ige Engstelle, eine sogenannte Stenose, in der linken Vorderwandarterie entdeckt. "Um zunächst den Genesungsprozess nach dem ersten Eingriff zu fördern, entschieden wir uns nicht sofort für einen weiteren. Es muss stets abgewogen werden, ob die Indikationen gegeben sind, und ein weiterer Eingriff sinnvoll ist", erklärt Chefarzt Privatdozent Dr. med. habil. Sigusch. Als der Patient nach kurzer Zeit jedoch weiterhin über Schmerzen bei leichten körperlichen Anstrengungen klagte, wurde ein Belastungs-EKG zur Abklärung durchgeführt. Das Team um Chefarzt Sigusch entschied sich nach dessen Auswertung für eine zweite Stent-Implantation.

Der Stent-Eingriff im Detail
Mittels Punktion wird über eine Einstichstelle an der Handgelenksarterie ein rund zwei Millimeter dünner Schlauch bis zum Herzkranzgefäß geschoben. Über einen Draht wird der Stent, ein kleines Metallröhrchen mit Gitterstruktur, eng zusammengefaltet auf einem Ballonkatheter bis zur verengten Stelle geführt. Der gesamte Vorgang wird stets am Röntgenbildschirm beobachtet und kontrolliert. Ist der Katheter an der Engstelle ange-kommen, wird der Ballon unter hohem Druck von zirka 12 bis 16 bar aufgedehnt – das entspricht dem rund 6-fachen des Reifenluftdrucks am Auto. Dadurch wird die Stenose aufgeweitet und das Metallgitter des Stents an die Aderwand gepresst. Der Stent verbleibt dort dauerhaft als Stütze. Durch das Gefäß kann wieder mehr Blut fließen und den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen. Auch der zweite Eingriff verlief für Daniel Penzel weitestgehend schmerzfrei ab. Er war lediglich örtlich betäubt und während des gesamten Eingriffes bei Bewusstsein – und konnte so dem dreiköpfigen MDR-Team Rede und Antwort stehen. "Mir geht es sehr gut und ich bin sehr dankbar, dass ich wie bisher weiterleben kann", erzählt Daniel Penzel unmittelbar nach dem knapp 30-minütigen Eingriff. "Ich habe bei beiden Eingriffen so gut wie nichts gemerkt. Wenn alle Werte in Ordnung sind, kann ich schon morgen wieder nach Hause."

Das MDR-Gesundheitsmagazin "Hauptsache Gesund" greift die Geschichte von Daniel Penzel im Rahmen eines Schwerpunktes zu Herzerkrankungen auf, und möchte für das Thema Herzinfarkt sensibilisieren. Die Ausstrahlung des Beitrages ist für den 6. Oktober ab 21.00 Uhr geplant.


Ansprechpartner

Unternehmenskommunikation, Telefon: 0375 51-2470